Hanau-Kalender 2013

Zonta Club Hanau stellt Hanau-Kalender 2013 vor

Kalender für Karrieren

 Von Gregor Haschnik

 Hanau-Kalender 2013

Katja Kamphans (2. v. l.) und Unterstützer mit dem Kalender.  Foto: R. Hoyer

Zonta Club Hanau will Stipendien für Migrantinnen finanzieren

Den Anstoß zu dem Kalender „Hanau Entdecken“ gab eine Begegnung vor zwei Jahren: Katja Kamphans war beeindruckt von einer Praktikantin mit Wurzeln in Aserbaidschan: „Sie war ein Gewinn für die Presseabteilung und hat sich für andere eingesetzt: als Vorleserin im Altenheim, als Schulsprecherin und Nachhilfelehrerin.“ Kamphans ist Direktorin in der KfW-Bankengruppe und Präsidentin des Zonta Clubs Hanau, eines Netzwerks berufstätiger Frauen, die sich für Frauen stark machen.

Sie erfuhr, dass die Praktikantin ein START-Stipendium der Hertie-Stiftung für engagierte Schüler aus Einwandererfamilien hatte. Mit ihren Zonta-Mitstreiterinnen beschloss sie, Hanauer Schülerinnen das dreijährige 15000-Euro-Stipendium zu ermöglichen. Die Stiftung finanziert nicht alle Stipendien selbst, sie holt Partner ins Boot. Um das Stipendium bezahlen zu können, gestalteten die Frauen den Kalender „Hanau Entdecken“. Die erste Auflage umfasst 500 Exemplare. Die Verkaufseinnahmen werden durch Sponsoren aufgestockt.

„Viele junge Frauen mit Migrationshintergrund haben schlechtere Karrierechancen, auch in Hanau. Das wollen wir ändern – nicht zuletzt weil die Schülerinnen in ihrem Umfeld als Leuchttürme wirken und anderen Migrantinnen den Weg weisen können“, sagt Kamphans.

Bekanntes und Unbekanntes

„Wir haben uns für einen Kalender mit Stadtansichten entschieden, weil wir möglichst viele Hanauer für unser Projekt begeistern wollen – und für die schönen Seiten ihrer Stadt“, sagt Kamphans. „Auf den Fotografien im Kalender sind Aufnahmen von einigen kaum bekannten Orten zu sehen – und ziemlich bekannte Orte aus einer neuen Perspektive. Wir wollen die Hanauer dazu anregen, genauer hinzuschauen.“

Ein Foto bietet Einblick ins Innenleben des Wilhelmsbader Karussells, das weiter renoviert wird und deshalb von einem Holzhaus verhüllt ist. Ein anderes Foto zeigt die Herrenmühle in der Nordstraße. Wieder ein anderes den Löwen vor Schloss Philippsruhe in Großaufnahme, friedlich ruhend.

Das 2002 ins Leben gerufene START-Stipendium fördert nach Angaben der Hertie-Stiftung derzeit 720 Stipendiaten aus mehr als 80 Ländern, unter anderem mit Seminaren etwa über Rhetorik, Mentorenprogrammen, Geld für Laptops, Lernmaterial oder Sprachkurse. Demnach haben bisher 670 Stipendiaten Abitur gemacht (Durchschnittsnote 1,7).

Die Zonta-Frauen wollen nicht „nur“ die Summe für das Stipendium sammeln, sondern sich auch persönlich engagieren: „Unsere Initiative ist von Hanauerinnen für Hanauerinnen. Egal ob es um ein Praktikum oder die Wahl des Studienfachs geht – wir sind in der Nähe und werden ein offenes Ohr für unsere Stipendiatin haben.“